Es ist NICHT egal, wie wir geboren werden!

Es ist NICHT egal, wie wir geboren werden!

Die eigene Geburt und der Zusammenhang zum Schlafverhalten unserer Kinder

Kaum jemand denkt beim nächtlichen Aufwachen eines Babys oder beim anstrengender Begleitung des Einschlafens eines Kleinkindes an die eigene Geburt zurück. Doch in der traumasensiblen Elternbegleitung – wie sie auch der emtrasens® Ansatz verfolgt – zeigt sich immer wieder: Die eigene Geburtserfahrung als Mutter oder Vater kann einen tiefgreifenden Einfluss darauf haben, wie wir den Schlaf unserer Kinder begleiten.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Welche Auswirkungen deine eigene Geburt auf deine Stressverarbeitung und emotionale Reaktion heute hat

  • Wie unbewusste Erinnerungen und Körpererfahrungen dein Verhalten nachts prägen können

  • Warum das Verstehen dieser Dynamik so heilsam sein kann – für dich und dein Kind

1. Was unsere eigene Geburt mit uns gemacht hat

Geburt ist ein körperlich und emotional hochintensives Ereignis. Auch wenn wir uns nicht bewusst erinnern können, ist die Geburt in unserem Nervensystem gespeichert. Pränatale Psychologie und Körpertherapie zeigen: Die Art, wie wir auf die Welt gekommen sind, prägt unsere Stressmuster.

Beispiele:

  • Kaiserschnitt: Passivität, das Gefühl „es passiert etwas mit mir“

  • Geburtsstillstand: Gefühl von Hilflosigkeit oder Kampf

  • Trennung nach der Geburt: frühe Erfahrung von Verlassenwerden

  • Überstimulation bei Geburt: Reizempfindlichkeit, Überforderung

Diese frühen Muster prägen, wie wir auf emotionale Belastung reagieren – auch heute noch.

Quelle: Castellino, R. (1997). Prenatal and Birth Therapy; Emerson, W.R. (2000). The Vulnerable Prenate

2. Wenn die Geburt des Kindes etwas in uns triggert

Viele Mütter (und auch Väter), die ein traumatisches Geburtserlebnis hatten, erleben Ängste oder intensive Gefühle – insbesondere in Schlafsituationen, in denen das Baby schreit, nicht einschlafen kann oder Nähe fordert.

Beispielhafte Auslöser:

  • Das Weinen des Babys fühlt sich überwältigend an

  • Das Gefühl, versagt zu haben, kommt hoch, wenn das Kind nicht „funktioniert“

  • Das nächtliche Wachsein erinnert an Ohnmacht, die vielleicht schonmal erlebt wurde, während der eigenen Geburt oder der Geburt des Kindes

Wenn die eigene Geburt oder die Geburtserfahrung mit dem Kind nicht verarbeitet ist, reagiert der Körper im Alarmmodus – was dazu führt, dass Eltern unbewusst überreagieren, sich entziehen oder erstarren und für das eigenen Kind emotional nicht mehr verfügbar sind

3. Warum diese Erkenntnis so heilsam ist

Die eigene Geburt zu reflektieren – sei es über Gespräche, Körperarbeit oder therapeutische Begleitung – kann ein Schlüssel für mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Schlafverhalten unserer Kinder sein.

Was du erkennen könntest:

  • „Ich werde nachts so unruhig, weil ich selbst nie erfahren habe, wie es ist, emotional gehalten zu werden.“

  • „Wenn mein Kind Nähe sucht, meldet sich mein altes Muster von Rückzug oder Überforderung.“

  • „Ich versuche mein Kind zu beruhigen, weil ich das Bedürfnis nach Kontrolle kenne – aus meiner Geburtssituation.“

Diese Bewusstheit kann den entscheidenden Unterschied machen: Zwischen reagieren – und begleiten.

4. Was du konkret tun kannst

Frage deine Eltern oder Hebamme nach deiner Geburt: Wie war dein Start ins Leben? Gab es Komplikationen, Trennungen, medizinische Eingriffe?

Beobachte deine Reaktionen in der Nacht: Was fühlst du, wenn dein Kind weint? Wo spürst du das im Körper?

Führe ein Schlaf- & Emotions-Tagebuch: Notiere deine Gedanken, Körperempfindungen und Gefühle zu wiederkehrenden Situationen.

Erlaube dir, deine Geschichte zu ehren: Ob mit therapeutischer Hilfe, durch Körperarbeit (z. B. Somatic Experiencing oder emotions- und traumasensible Begleitung in einem Coaching) oder traumasensibles Coaching – das Verständnis deiner eigenen Geburt kann transformierend wirken.

Sprich es laut aus: „Ich reagiere so, weil mein Körper sich erinnert. Aber ich bin heute erwachsen und darf mich neu entscheiden.“

Die Vergangenheit ist zwar vergangen, aber sie wirkt oft in uns weiter. Besonders in den sensiblen Momenten der Nacht, wenn die eigene Erschöpfung und die kindliche Not aufeinandertreffen. Der emtrasens® Ansatz lädt dazu ein, mit liebevoller Neugier auf die eigene Geschichte zu blicken – um Kindern das zu geben, was wir selbst vielleicht nie bekommen haben: Gehaltenwerden in schwierigen Momenten.

 

Wenn du denkst - krass, ja, das könnte vielleicht auch der Grund für Schlafprobleme bei uns sein, dann mach gern den KOSTENLOSEN TEST ZUM HERAUSFINDEN, OB DIE URSACHE FÜR DEN SCHLECHTEN SCHLAF DEINES BABYS DIE GEBURT SEIN KÖNNTE.

 


Weiterführende Quellen


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Inga Wiegert

Inga Wiegert ist Expertin, wenn es um den gesunden und guten Schlaf von Babys, Kindern und der ganzen Familie geht. Seit 2009 beschäftigt sie sich intensiv mit herausforderndem Schlafverhalten, insbesondere von Babys und Kleinkindern. Mit emtrasens® hat sie einen eigenen, emotions- und traumasensiblen Ansatz im Schlafcoaching entwickelt, der vor allem die Arbeit mit den Themen der Eltern mit einschließt.  

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